www.olympischeerziehung.de - Druckseite vom: 10.09.2004

Der Pankration (Allkampf)
20.02.2003

 
Kampfrichter beim Pankration
Der Name "Allkampf" deutet bereits an, dass es in dieser brutalen Disziplin kaum Regeln gab. Um den Gegner kampfunfähig zu machen, war nahezu alles erlaubt: Schlagen, treten, würgen, ausrenken von Gelenken, kratzen und beißen. Lediglich der Versuch dem Gegner das Auge auszudrücken, war untersagt.

Pausanias, ein Gelehrter aus der Antike berichtet von einem Pankrationskampf des Arrhichion, bei dem er zum dritten (und letzten) Mal Olympiasieger wurde: "Als er nämlich im Finale um den Ölbaumkranz kämpfte, da packte ihn der Gegner – wer es war, weiß ich nicht –, hielt ihn mit dem Beinen umklammert und drückte ihm zugleich mit den Händen den Hals zu. Da brach Arrhichion seinem Gegner eine Zehe, während er selbst unter dem Würgegriff verschied. Im selben Augenblick aber gab sein Gegener, obwohl er ihn noch würgte, wegen der Schmerzen in seiner Zehe auf. Die Eleier bekränzten Arrhichions Leichnam und riefen ihn zum Sieger aus."

In dieser Schilderung wird die Nähe des griechischen Agons (Wettkampf) zum Krieg deutlich. Er war nicht so zivilisiert und kontrolliert wie der heutige Sport. "Fairplay" in unserem Sinne gab es noch nicht - und entscheidend war allein der Sieg.

© by willibald gebhardt institut