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Morgen - Kommerzialisierung
10.04.2003
(Bortz, Harald, 2003)

 
Von vielen Kritikern wird die zunehmende Kommerzialisierung der Olympischen Spiele negativ betrachtet. Aber ohne die Verbindung zur Wirtschaft wäre Sport, vor allem der Leistungssport und die internationalen Wettkämpfe, in der heutigen Form nicht möglich. Dies gilt auch für die Olympischen Spiele als das weltweit größte Sportfest, dessen Finanzierung nur durch eine entsprechende Vermarktung gesichert werden kann.

Die kritische Frage dabei ist jedoch, wer dabei letztendlich den eigentlichen Sport kontrolliert. Es gibt nämlich unterschiedliche Ziele zwischen der Olympischen Bewegung und den Sponsoren. Das Ziel des Sportes ist es, auf möglichst hohem Niveau faire Wettkämpfe zu organisieren, um die Besten zu ermitteln. Die Sponsoren wollen hingegen möglichst großes Interesse und hohe Zuschauerzahlen. Oft passt dies gut zusammen; denn Spitzenwettkämpfe sind spannend und finden hohes Interesse. Aber wie sieht es z.B. mit den vorbereitenden Ausscheidungswettbewerben aus. Sie sind für den Sport sehr wichtig, damit jeder die Chance auf den Sieg erhält. Für Sponsoren bilden sie nur teures Vorgeplänkel.

Streit entzündet sich oft auch an der Frage nach den Tageszeiten, zu denen Wettkämpfe stattfinden. Die günstigste Zeit die Athleten ist nicht immer eine gute Fernsehzeit. So fanden Wettbewerbe bei Olympischen Spielen von Seoul 1988 immer wieder zu für die Athleten ungünstigen Zeiten statt, damit durch die entsprechende Zeitverschiebung möglichst viele Zuschauer weltweit die Entscheidungen zur Prime Time, d.h. zur besten Fernsehzeit, verfolgen konnten. Hier spielen die Werbeeinnahmen von Fernsehsendern eine große Rolle: je besser die Fernsehzeit, desto höher die Einschaltquoten, desto höher die Werbeeinnahmen.

Ohne die Werbeeinnahmen könnten Fernsehanstalten jedoch die hohen Summen für die Übertragungsrechte nicht bezahlen, die wiederum die Finanzierung der Olympischen Spiele überhaupt erst möglich machen.

An diesem Beispiel sieht man also, dass die Fernsehsender Einfluss nehmen auf die Zeiten, zu denen Wettbewerbe statt finden. Für das IOC ist es wichtig darauf zu achten, dass der Sport nicht zu sehr durch die Medien oder andere Geldgeber beeinflusst wird. Eine eigene Kommission des IOC widmet sich dieser schwierigen Aufgabe, Kommerzialisierung und sportliches Geschehen miteinander zu vereinbaren und dafür zu sorgen, dass der Sport letztendlich die Kontrolle über die Spiele behält.

1960 wurden zum ersten Mal die TV-Übertragungsrechte für Olympische Spiele verkauft, nämlich an den amerikanischen Sender CBS. Damals kosteten die Übertragungsrechte 395.000 Dollar, eine für heutige Verhältnisse lächerlich geringe Summe: für die TV-Rechte an den Spielen zwanzig Jahre später wurden z.B. schon 15 Mio. Dollar gezahlt, 1992 über 400 Mio. Dollar! Diese Einnahmen führten nicht nur zu einer besseren finanziellen Ausstattung der Spiele, sondern auch zu Spannungen zwischen dem IOC, den Internationalen Fachverbänden der einzelnen Sportarten und den Nationalen Olympischen Komitees (NOK), da natürlich alle diese Organisationen einen Teil des Geldes für sich in Anspruch nehmen wollten.

Bei der Verteilung der Einnahmen spielt nicht nur die Frage nach der Finanzierung der Spiele eine Rolle, sondern auch der Gedanke der Olympischen Solidarität. Vom Geld sollen z.B. auch diejenigen Nationalen Olympischen Komitees profitieren, denen es finanziell schlechter geht als anderen. Durch eine gerechte Verteilung der Einnahmen soll gewährleistet werden, dass die Olympische Bewegung eine internationale Bewegung ist, an der alle Sportler unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten teilnehmen können.

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